Für mittelständische und große Unternehmen ist es von großer Bedeutung, ihren Kunden eine große Anzahl an verschiedenen Zahlungsmethoden zur Verfügung zu stellen. Schließlich möchte man keine Kunden an die Konkurrenz verlieren, nur weil diese mehr Bezahlmöglichkeiten anbietet. Daher erhältst du in diesem Artikel einen Überblick über die beliebtesten Zahlungsmethoden.
Am meisten genutzte Zahlungsmethoden
Immer mehr Menschen bestellen im Internet, statt in den Laden vor Ort zu gehen. Die voranschreitende Digitalisierung revolutioniert auch den deutschen Mittelstand. Dementsprechend gewinnen Online-Zahlungsanbieter wie zum Beispiel PayPal oder Klarna an Bedeutung. Gemäß einer Umfrage unter Online-Käufern in Deutschland zahlt etwa die Hälfte der Befragten mit PayPal oder einem ähnlichen Dienst. Es folgen die Bezahlvorgänge „Auf Rechnung“ mit 21 % und die Zahlung per Kredit- oder Debitkarte mit 17 %. Die Direktzahlung mittels Bankkonto kommt auf lediglich 6 %. In den nächsten Abschnitten möchten wir dir die einzelnen Bezahlmöglichkeiten einmal genauer vorstellen.
PayPal
Die meisten Kunden nutzen PayPal, um ihre Waren zu bezahlen. Der Bezahlriese hat sehr treue Kunden, die, sofern möglich, immer PayPal als Bezahlmethode nutzen. Ein großer Vorteil von PayPal ist, dass der Dienst die schnelle und unkomplizierte Zahlung von Waren ermöglicht und in so ziemlich jedem Online-Shop genutzt werden kann. Zudem profitieren Kunden vom sogenannten Käuferschutz. Hierdurch lassen sich die Kosten rückerstatten, falls die gekaufte Ware nicht zugesendet wird oder kaputt ankommt. Für den Käufer fallen beim Bezahlvorgang keinerlei Kosten an. Händler jedoch müssen nicht unerhebliche Gebühren an den Bezahlgiganten entrichten. Dementsprechend ist der Service ziemlich teuer für Verkäufer. Ein Verzicht auf PayPal als Zahlungsmöglichkeit ist dennoch nicht zu empfehlen, da der Bezahldienst von so vielen Kunden genutzt wird. Wer PayPal nicht als Zahlungsmethode anbietet, dem droht ein entsprechender Umsatzverlust durch den Wegfall einiger Kunden.
Kauf auf Rechnung
Zwar zahlen mittlerweile weniger Verbraucher ihre Wareneinkäufe mit dieser Zahlungsmethode, dennoch spielt der Kauf auf Rechnung immer noch eine wichtige Rolle. Ein großer Vorteil dieses Bezahlvorgangs besteht darin, dass der Kunde die Kosten für die gekaufte Ware nicht sofort tragen muss. Er kann diese auch erst später bezahlen. Zum Beispiel dann, wenn der nächste Gehaltscheck eingegangen ist. Die hierfür fällige Gebühr machen Verkäufer und Bank unter sich aus. Nachteilhaft für Händler ist allerdings, dass Konsumenten den Kauf innerhalb der 14-tägigen Widerrufsfrist annullieren können.
Lastschrift
Eine ebenfalls äußerst beliebte Zahlungsmethode ist die sogenannte Lastschrift, welche auch unter dem Begriff Bankeinzug bekannt ist. Hierbei müssen Kunden lediglich ihre Bankdaten angeben. Im Anschluss daran wird der entsprechende Betrag vom eigenen Bankkonto abgebucht. Kunden müssen somit lediglich sicherstellen, dass ausreichend Geld auf dem Konto ist. Für den Händler jedoch bietet diese Zahlungsmöglichkeit ein großes Risiko, da der Kunde den gezahlten Betrag innerhalb von 8 Wochen jederzeit zurückfordern kann. Ein Grund muss dafür nicht angegeben werden.
Kredit- oder Debitkarte
Sehr viele Verbraucher nutzen entweder eine Debit- oder eine Kreditkarte, um Wareneinkäufe zu tätigen. Im Laden vor Ort muss die Karte lediglich in ein entsprechendes Lesegerät gesteckt und der PIN eingegeben werden. Das macht diese Zahlungsmöglichkeit sehr bequem und erklärt auch die weite Verbreitung. Die Mitnahme von Bargeld ist somit nicht mehr nötig. Bei einem Verlust kann die Karte schnell gesperrt werden, um Missbrauch zu verhindern. Die Bankkarten können auch online als Zahlungsmethode genutzt werden. Hierfür muss der Kunde neben der Kartennummer die Prüfnummer und das Ablaufdatum der Karte angeben. Für Händler nachteilhaft sind die hohen Transaktionsgebühren, die von den Kreditkartenanbietern wie Visa oder Mastercard berechnet werden.
Vorkasse
Bei dieser Zahlungsmethode gehen die Kunden in Vorleistung und bezahlen die Ware vor Erhalt. Das ist sehr gut für den Händler. Für den Händler ergeben sich durch Vorkasse nur geringe Kosten und auch das Risiko eines Zahlungsausfalls wird eliminiert, da der Kunde die Ware im Voraus bezahlt. Das Risiko liegt hier allerdings beim Kunden, sodass diese Zahlungsmöglichkeit seltener genutzt wird als die bereits genannten. Insbesondere bei kleineren Händlern, mit denen der Kunde noch keine Erfahrungen gemacht hat, wird Vorkasse daher kaum als Bezahlmöglichkeit genutzt.
Fotos: Karolina Grabowska, Kindel Media @pexels.com